Pia Neumann illustriert beim Feuerpudel am 7. Februar 2017

Im Februar wird Pia Neumann das Konzept*Feuerpudel tatkräftig unterstützen. Wir freuen uns ungemein, dass sie den Weg nach Berlin auf sich nimmt, um die Texte des Abends aus ihrer ganz eigenen Sicht zu kommentieren. Wir haben ihr dazu ein paar Fragen gestellt.

 

Im Februar wird Pia Neumann das Konzept*Feuerpudel tatkräftig unterstützen. Wir freuen uns ungemein, dass sie den Weg nach Berlin auf sich nimmt, um die Texte des Abends aus ihrer ganz eigenen Sicht zu kommentieren. Wir haben ihr dazu ein paar Fragen gestellt.

 

K*P: Was macht eigentlich eine Illustratorin?

Pia Neumann: Eine Illustratorin wandelt ihre Weltwahrnehmung in eine wahrnehmbare Welt um und kann dadurch helfen, Dinge und Zusammenhänge auf besondere Art zu erklären. Sie kann auch einfach nur abbilden und den Sehenden mit treffendem Geschmack visuell bereichern. Es geht um Bildsprache, die manche Menschen besser verstehen können, als komplizierte, ausführliche Texte. Manchmal sitzt die Illustratorin auch an ihrem Schreibtisch und spitzt lieber alle ihre Stifte an, anstatt ein – ach so gelungenes – Stück Selbstverwirklichung anzufertigen. Illustratorin sein ist ein ständiges Überprüfen der Fähigkeit, Sehen und Fühlen zu verbinden.

K*P: Warum Illustration, warum zeichnen?

Pia Neumann: Ich bin ein Bilderjunkie und würde ich nur konsumieren, würde ich in meiner Bilderflut untergehen. Deswegen muss ich den Output ernst nehmen und ihn in die Tat umsetzen.

K*P: Wie würdest du deinen Stil beschreiben?

Pia Neumann: Ehrlich, launisch und leidenschaftlich, dazu eine fette Portion Farbe.

K*P: Kannst du von deiner Arbeit leben?

Pia Neumann: Momentan nicht, aber mein Leben arbeitet davon, das empfinde ich als viel wichtiger.

K*P: Und was bringt die Zukunft?

Pia Neumann: Am Besten viel Begeisterung für mein kleines Label MANIC PATTERN und die dazugehörige Ladenfläche in Leipzig, auf der ich meine Ergebnisse in Sachen Backleidenschaft, Second-Hand-Begeisterung und Muster-Manie, zusammen mit Gleichgesinnten, ausbreiten kann.

K*P: Danke für deine Zeit!

Pia Neumann: Sehr gerne, die ist nun ja zu unseren geworden!

 

 

Pia Neumann ist Diplom-Designerin und hat an der Fakultät Gestaltung der HS Wismar studiert, kommt aus Lübeck und lebt in Leipzig. Ihre Arbeiten finden sich unter anderem auf ihrem Blog frau neu mann.

Marie Charlot Manzewski illustriert beim Feuerpudel am 12. Januar 2016

Marie Charlot Manzewski wird den Januarpudel illustrieren! Zum Vortreffen haben wir wieder einen Ausblick mit Werkstattcharakter erstellt, wie das dann werden könnte (in der immer noch anhaltenden, nachweihnachtlichen Stimmung, anhand eines Märchentextes als Grundlage):

https://www.youtube.com/watch?v=fDjxCEfYf68

Wir haben Marie auch kurz über das eine oder andere ausgefragt:

 

K*P: Was macht eigentlich eine Illustratorin?

Marie Charlot Manzewski: Eine Illustratorin beschäftigt sich mit der Umsetzung von Texten oder anderen verbalen Aussagen, die in Bildern veranschaulicht werden. Es gibt die unterschiedlichsten Herangehensweisen, einer Illustration ihren Raum auf dem Blattpapier zu geben – mit dem Stift als analoge Form oder digital mit dem Zeichentablett. Vor allen Dingen geht es darum, mit Bildern Geschichten zu erzählen.

K*P: Warum Illustration, warum zeichnen?

Marie Charlot Manzewski: Es ist ein wunderbare Art, seine Gedanken und die Ideenwelten, die einem im Kopf herumschwirren, auf das Papier zu bringen. Das Zeichnen ist ein Prozess und die Übersetzung der Wirklichkeit – es ist ein Aktivsein. Man hat die Möglichkeit, durch das Zeichnen Gesehenes neu anzuordnen und wieder in Verbindung zu setzen. Zeichnen ist Denken, Bewegung, Zeit, Raum. Es ist eine Betrachtungsweise, einen Teil der Welt für sich zu verstehen und zu interpretieren.

K*P: Wie würdest du deinen Stil beschreiben?

Marie Charlot Manzewski: Ich versuche mit meinen Zeichnungen komplexe Zusammenhänge in klare, reduzierte Linien zu überführen. Was mich antreibt sind andere Welten jenseits der Realität zu erschaffen. Das Alltägliche zu betrachten und daraus Dinge zu formen, die die Gegenstände auf andere Weise darstellen oder freilassen als gewohnt. Je nach Thematik wähle ich mir das Werkzeug – es können dabei Zeichnungen mit Tusche, Bleistiftzeichnungen oder Buntstiftzeichnungen entstehen. Oftmals entstehen Vorzeichnungen – diese Skizzen erschaffen eine unmittelbare, spielerische Übersetzung zwischen zwischen Kopf und Hand.

K*P: Kannst du von deiner Arbeit leben?

Marie Charlot Manzewski: daran wird stets gearbeitet…

K*P: Und was bringt die Zukunft?

Marie Charlot Manzewski: Eine Hand voll Tatendrang, Bewegung, Zuversicht und
Respekt vor dem Anderssein.

K*P: Danke für deine Zeit!

 

Marie Charlot Manzewski, 1988 im Norden geboren; studierte an der Kunsthochschule Berlin Weißensee und absolvierte 2015 ihren Master im Fachbereich Visuelle Kommunikation; lebt und arbeitet in Berlin. Ihre Arbeiten kann man auf ihrer Website sehen.

Lasse Wandschneider illustriert beim Feuerpudel am 7. Dezember 2016

Zum Dezemberpudel illustriert Lasse Wandschneider für uns. Das ist uns, nicht nur ob der weihnachtlichen Aussichten, eine große Freude. Warum, das könnt ihr bald selbst in Erfahrung bringen. Wir haben uns auch kurz zusammengesetzt und geschaut, ob die Chemie stimmt:

 

https://www.youtube.com/watch?v=oJ1I-oanKnU

 

Und da kann man schonmal sagen: Ja. Wir haben Lasse auch mit ein paar Fragen gelöchert:

 

K*P: Was macht eigentlich ein Illustrator?
Ein Illustrator arbeitet mit Bildern, meistens irgendwie gezeichnet, ob digital oder analog. Er erzählt durch Bilder Geschichten, veranschaulicht Sachverhalte, ergänzt Texte oder vermittelt eine gewisse Stimmung. Wichtig ist, dass Illustrationen wegen ihrer Zweckgebundenheit in den meisten Fällen reproduziert werden. Sie werden oft dafür gemacht, von vielen Menschen gesehen zu  werden, man findet sie in Büchern, Zeitschriften, im Internet oder als künstlerische Druckauflage, viel seltener als Unikat irgendwo im Bilderrahmen, obwohl das natürlich auch gut funktioniert.

K*P: Warum Illustration, warum zeichnen?
Weil eine Zeichnung sehr genau, sehr frei, sehr abstrakt und sehr persönlich sein kann, und das sogar alles gleichzeitig. Und es ist ein Medium, das sehr einfach zugänglich ist, sowohl für Zeichnende als für das Publikum.

K*P: Wie würdest du deinen Stil beschreiben?
Meine Zeichnungen sind von Comics und Art Brut, Kunsthandwerk und verschiedenen Drucktechniken beeinflusst. Idealerweise strahlt für mich eine Zeichnung eine gewisse Ehrlichkeit aus, ohne sich selbst zu ernst zu nehmen.

 

 

K*P: Und was bringt die Zukunft?

Einerseits arbeite ich zwar gerne alleine am Schreibtisch. Aber mir ist es auch wichtig, mit anderen zusammenzukommen, sei es für Ausstellungen, gemeinsame Publikationen, Festivals oder Workshops. Solange das in Zukunft so weiter geht, bin ich sehr zufrieden 🙂

 

K*P: Danke für deine Zeit!

Lasse Wandschneider wurde 1987 geboren, spät im Jahr, wie er auf seiner Website schreibt, aber nah bei der See. Er lebt und arbeitet in Berlin. Seine Arbeiten findet ihr unter anderem auf www.lassewandschneider.de, seinem Blog und in der Realität.

Marcus “Willbomb” Willis

Willis WMQ14 (10)Marcus Willis, geboren am 9. Oktober 1990 in Slough, Grafschaft Berkshire, England, begann das Tennisspielen mit 9 Jahren. Am 27. Juni 2016 belegte er auf der Weltrangliste Platz 772. Am Mittwoch spielt er gegen Roger Federer, Platz 3 der Weltrangliste.

Willis WMQ14 (10)Marcus Willis, geboren am 9. Oktober 1990 in Slough, Grafschaft Berkshire, England, begann das Tennisspielen mit 9 Jahren. Am 27. Juni 2016 belegte er auf der Weltrangliste Platz 772. Am Mittwoch spielt er gegen Roger Federer, Platz 3 der Weltrangliste.

Willis, der noch bei seinen Eltern lebt, spielte jahrelang für Kleingeld, war Tennislehrer in England, Deutschland und Frankreich. Freunde gaben ihm den Spitznamen “Willbomb”, andere nannten ihn wegen seines damaligen leichten Übergewichts “Cartman”, nach der Figur aus “South Park”. Marcus Willis wollte seine Tenniskarriere schon an den Nagel hängen, um in Amerika als Tenniscoach zu arbeiten, als seine Freundin ihm sagte: “Du bist ein Idiot, wenn du jetzt aufhörst”. In einem Interview mit dem Guardian erklärte er:

“There are a lot of us who can play well but don’t have great rankings. It is tough to get out of the Challengers and Futures tours. Financially and mentally it can break you. It breaks a lot of people. So many Brits in the past have given up before they hit 29, 30 – which I think is wrong. If you can keep yourself in the game, you will learn a lot. But I can understand why, because I was about to do it as well.”

Weil sein Konkurrent Scott Clayton nicht rechtzeitig zur Einschreibung erschien, gewann er als letzter zugelassener drei Spiele der Vor-Vorqualifikation. Zur Qualifikation in Roehampton erspielte er sich in drei Runden das Ticket nach Wimbledon, wo er im ersten Match gegen Ricardas Berankis, der etwas mehr als 650 Plätze in der Weltrangliste vor ihm lag, kämpfte – und wieder gewann.

Wimbledon ist sein erstes Profiturnier. Er war einer der beiden am niedrigsten qualifizierten Spieler des Turniers seit 1983. Vor seinem Spiel gegen Roger Federer, dem 18-fachen Grand Slam Champion und 7-maligen Wimbledon-Sieger, sagte er:

 

“I’m in the best Shape of my life.”

 

 

Quellen: Telegraph, The Guardian, Wikipedia

Konzept*Feuerpudel im Juni 2016 – Nachbereitung

PudeljuniNachbereitung des xten Konzept*Feuerpudel vom 06.06.2016, 20:00 Uhr, Koffer, Berlin. Mit GewinnerInnen, Listen, Antworten, He-Man, Herta Müller und aufpudelten Fotos.

06.06.2016, 20:00 Uhr, Koffer, Berlin. Trotz der Tatsache, dass sich das Datum extrem gut für schlüpfrige Wortspiele eignen würde, haben wir es gelassen. In Sachen Pünktlichkeit haben wir einen großen Schritt nach vorne gemacht: Alle waren à point. Falco am Empfang und an der Linse gab ihr Bestes, Neuzugang Rodney an der Technik wirkte wahre Wunder. Wir danken in diesem Zusammenhang den Leihpudeln Jörg Volk und Max Dengler für die Kameraarbeit.

Koffer vor dem KOFFER0002003 Das Publikum bei der Leibesübung für den oberen und unteren Gesichtsbereich. Damals noch in FarbeIMG_8023IMG_7990005Rodney stickt, Diether nickt007 Rodney und Falco zeigen ein Stück KuchenIMG_8163

Die allseits beliebte “gemeinschaftliche Aktion” bestand an diesem Dienstag aus gesichtsglättenden Leibesübungen, die wir bereits in der Vergangenheit zielführend einsetzen konnten. Das unten stehende Video der mittlerweile nicht mehr auffindbaren Anleiterin leistet uns schon seit dem ersten Pudel regelmäßig wunderbare Dienste. Da wir schon im sechsten Jahr veranstalten, könnten wir sogar über Langzeitstudien nachweisen, dass die Gesichter unserer TeilnehmerInnen weitestgehend faltenfrei geblieben sind.

[embedyt] http://www.youtube.com/watch?v=lSA-1tZZTPM[/embedyt]

Keine unerwarteten Vorkommnisse beim Auflösen der Verklebung der Wundertüten. Inhaltlich jede Tüte ein Volltreffer – Diether schaffte es sogar, ordentlich zu erklären, was man damit machen kann. Zur Abstimmung leuchteten nicht nur die Augen (Dieser Satz ist aus dem Bericht zur Vollversammlung der Volkswagen-Aktionäre geliehen), sondern auch diverse im Internet und Einzelhandel erworbene Leuchtmittel.

Die Lesung setzte sich zusammen aus:

(In Absprache mit den AutorInnen benutzen wir in der Folge entweder deren Klarnamen, oder eben nicht.)

  1. Manikürte Füße von Christian Lange-Hausstein
  2. Anti-Morgen-Erektion von Elif Gültaşli
  3. Arbeitsteilung von Anissa Taibi
  4. Aus der Bunten/O*ranienstraße 188 von Tony Hemer
  5. atem_hören von anonyme_r Autor*in
  6. Paul Celan von Lukas Burger
  7. Frau Hamm macht sauber von Philipp Koch
  8. Wonach du riechst von Angie Volk

Fragen aus dem Publikum sind nicht aufgetaucht.

Die GewinnerInnenermittlung hat ergeben:

3. Platz für “Paul Celan” von Lukas Burger, ausgezeichnet mit einer Opernaufnahme und einer Tüte Weißwein. Er nahm die Auszeichnung an. Wir waren alle zu aufgeregt, um Fragen zu stellen. Auch nach längerem In-Sich-Gehen hat Lukas Burger nichts gefunden, auf das wir hier verlinken könnten.

3. Platz für "Paul Celan" von Lukas Burger. Selbiger im Halbschatten, dennoch nicht unglücklich.
3. Platz für “Paul Celan” von Lukas Burger. Selbiger im Halbschatten, dennoch nicht unglücklich.

2. Platz für “Manikürte Füße” von Christian Lange-Hausstein, ausgezeichnet mit einer Opernaufnahme und einer Flasche Vino. Er nahm die Auszeichnung nicht persönlich entgegen, ließ aber virtuell Grüße ausrichten. Seine Texte erscheinen unter anderem im Internet, und zwar auf seinem Blog.

2. Platz "Manikürte Füße". Der Verfasser wollte die Oper nicht? Na gut.
2. Platz “Manikürte Füße”. Der Verfasser wollte die Oper nicht? Na gut.

1. Platz für “wonach du riechst” von Angie Volk, ausgezeichnet mit einer Opernaufnahme und einer Flasche Excellenz-Wein. Sie nahm die Auszeichnung an. Sie genierte sich ein bisschen, denn der Text ist ein Werk aus der 9. Klasse. Verlinkbarkeiten gibt es nicht. Noch!

"Es ist ein Text aus der 9. Klasse. Ich geniere mich trotz anonymem Voting sehr". 1. Platz an "wonach du riechst" von Angie Volk.
“Es ist ein Text aus der 9. Klasse. Ich geniere mich trotz anonymem Voting sehr”. 1. Platz an “wonach du riechst” von Angie Volk.

Faktencheck:

He-Man: Diether fabulierte über seine traumatische Erfahrung mit zweiteiligen Hörbuchkassetten – Nach dem Fund einer He-Man-Folge durch seinen Vater konnte er selbst durch mehrmaliges Umdrehen der Kassette nicht zum Ende gelangen – der zweite Teil der Erzählung befand sich auf einer verschollenen zweiten Kassette. Das Publikum nahm verhältnismäßig wenig Anteil; nur das Stichwort “HE-Man” katapultierte einige zurück in ihre eigene Vergangenheit. Der Fehler im Bild: Diether hat kein He-Man Trauma, es ging viel eher um die Kassette “Der Planet der tausend Wunder” um Jan Tenner. Wer den thrill nachvollziehen will kann das auf unser aller Liebling Youtube machen.

[embedyt] http://www.youtube.com/watch?v=xfh9ECpQnms[/embedyt]

Herta Müller: Das Bühnengeschehen kam durch irgendeine Wendung auf Herta Müller und deren erste Interviews nach dem Erhalt des Nobelpreises. In einer nicht näher genannten Fernsehsendung fragte sie ein Moderator sinngemäß: “Sie waren ja letztes Mal nicht da, weil sie nicht konnten. Was war los? Waren Sie durch die plötzliche Bekanntheit überrascht? Hat Sie die Öffentlichkeit eingeschüchtert?” Herta Müller antwortete aufgeräumt, sie habe eine Kartoffel gegessen, die nicht mehr genießbar war und sich den Magen verdorben. Deswegen. Leider ist das Video nicht mehr auffindbar. Weltverschwörung? Who Cares.

Erschöpft und glücklich beschließen wir den Abend. Der Pudel geht nun in eine kurze Sommerpause – im September geht es weiter. Bis dahin arbeiten wir fleißig an der Rekultivierung der Weltliteratur. Wir danken den FotografInnen für die freundliche Bereitstellung ihrer Schüsse.

in Liebe,

eure Pudel

 

 

Friederike Kempner – Die schlesische Nachtigall

Friederike_KempnerFriederike Kempner schrieb, von der Literaturkritik weitgehend unbeachtet, Novellen, Dramen und rang im Zauberreich der Lyrik zeitlebens mit den sprach­lichen und formalen Gesetzmäßigkeiten der Gattung. „Die schlechtesten je auf diesem Planeten bekannt­gewordenen Verse“ soll Sie verfasst haben – weswegen der Schrift­steller und Literatur­kritiker Alfred Kerr 1909 sogar seinen Geburts­namen “Kempner” ändern ließ.

Friederike_KempnerFriederike Kempner schrieb, von der Literaturkritik weitgehend unbeachtet, Novellen, Dramen und rang im Zauberreich der Lyrik zeitlebens mit den sprach­lichen und formalen Gesetzmäßigkeiten der Gattung. „Die schlechtesten je auf diesem Planeten bekannt­gewordenen Verse“ soll Sie verfasst haben – weswegen der Schrift­steller und Literatur­kritiker Alfred Kerr 1909 sogar seinen Geburts­namen “Kempner” ändern ließ.

Bevor ihre Werke, durch Paul Lindau in seiner Wochen­schrift Die Gegen­wart spöttisch gepimpt, ein größeres Publikum erreichten, war Kempner mit großem Erfolg sozial­reformerisch tätig. Sie kämpfte entschieden gegen soziale Ungleichheit und erfolgreich für die Abschaffung der lebenslangen Einzelhaft.

Wie viele ihrer ZeitgenossInnen trieb auch Kempner die Sorge um, lebendig begraben zu werden. Ihre Denkschrift über die Nothwendigkeit der gesetzlichen Einführung von Leichenhäusern, zuerst 1850 erschienen, bereitete den Weg für die Einführung von Leichenhäusern in Preußen und veranlasste die Einhaltung einer Wartefrist zwischen Tod und Beerdigung.

Die 1873 zuerst selbst verlegten Gedichte Kempners erschienen bis 1903 in acht Auflagen, die die Verfasserin mit Vorworten versah:

Es fehlte freilich auch nicht an anonymer Feindschaft, ja an Haß und Verfolgung niedrigster und widrigster Art, und wie mancher Beherrscher von Rußland, sah ich mich fast täglich von anonymen Briefen heimgesucht, eine Ehre, die ich gar nicht erwartet hätte, die ich aber zu würdigen wußte.“ (Aus dem Vorwort der 5. Auflage 1887)

Ihre Werke, die sie gegen den Spott ihrer Kritiker verteidigte, zeichnen sich vielfach durch den beherzten Einsatz überschwänglicher Metaphern, emphatische Wortschöpfungen und einem freien Umgang mit der dichterischen Tradition des Reimens aus. So schreibt sie über Paris: „Ihr wisst wohl, wen ich meine / Die Stadt liegt an der Seine.“

Bis dato unzulässige Abkürzungen von Worten wurden zur Besänftigung in Unruhe geratener Versmaße eingesetzt, offensichtlich unwichtige Wortsilben herausapostrophiert. Wo ein Schlag fehlte, waren einsilbige Einschübe wie „Ach“, „So“, „all“ oder gar die Verdoppelung von Artikeln das Mittel der Wahl. Der Vortrag ihrer Gedichte wurden fester Bestandteil geselliger Anlässe, man bezeichnete sie noch zu Lebzeiten als „Meisterin der unfreiwilligen Komik“ und gab ihr den Beinamen „Die schlesische Nachtigall“.

Friederike Kempner starb 1904, zeitlebens unverheiratet, auf ihrem Gut „Friederikenhof“ im schlesischen Reichtal. Auf ihrem Grabstein steht: „Ihr Leben war geistiger Arbeit und Werken der Nächstenliebe geweiht“.

Geschichtsfälschung I-III – Performance für Robert Patz

Für die Videoinstallation “Geschichtsfälschung I-III” von Robert Patz hat Diether in der Volksbühne den Marmor geputzt.

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Geschichtsfälschung I-III from Robert Patz on Vimeo.

 

Für die Videoinstallation “Geschichtsfälschung I-III” von Robert Patz hat Diether in der Volksbühne den Marmor geputzt.

“Inwiefern kann eine Oberfläche Zeugnis ablegen? Welche Bedeutung ist einem Material inhärent? – Der rote Saalburger Marmor war die großflächige Wandvertäfelung der Neuen Reichskanzlei in der Berliner Voßstraße. Nach Kriegsende wurden die Ruinen – innerhalb des militärischen Sperrgebiets der Besatzungsmächte – gesprengt. Über den Verbleib des Marmors gibt es nur Gerüchte. Unterlagen sind nicht mehr auffindbar. Die sachliche Auseinandersetzung ist unterbunden und ein unsachliches Verhalten wird evoziert.” – Robert Patz

Link zur Website von Robert Patz: Klick!

Bilder/Sturm – Konzert mit Thomas Noll und Diether Kabow im Hauptkulturdorf Päwesin

Mit Kompositionen von Fanny Hensel, Hanns Eisler, John Cage und einigen mehr bespielten Thomas Noll (Orgel) und Diether Kabow (Gesang) das “Hauptkulturdorf Päwesin“, genauer: Die Päwesiner Dorfkirche.

Päwesin liegt ungefähr 50 km westlich von Berlin, im Landkreis Potsdam-Mittelmark und hat 562 Einwohner. Zum Festival sitzt eine Giraffe im Storchennest.

side effects/Comic vs. Hitec – Diether als Tapete

Diether stand Model für Felix Lehmann, den Protagonisten von Robert Patz’ Arbeit in der Berlin Ultrahigh Field Facilty (“B.U.F.F”) im Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin Berlin-Buch. Beim Tapezieren hat er auch geholfen.

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Diether stand Model für Felix Lehmann, den Protagonisten von Robert Patz’ Arbeit in der Berlin Ultrahigh Field Facilty (“B.U.F.F”) im Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin Berlin-Buch. Beim Tapezieren hat er auch geholfen.

Link zur Seite von Robert Patz: Klick!

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Das “Making-Of”:

making of side effects from Robert Patz on Vimeo.