Kirsten Schröder

Kirsten Schröder lebt und arbeitet als freie Illustratorin mit Schwerpunkt Kinderbuch in Berlin. Ursprünglich aus Texas, arbeitete sie als Webdesignerin für das texanische Unternehmen Son of a Sailor und zog nach ihrem Designstudium 2016 nach Deutschland, wo sie heute mit Comiczeichner Till Lukat und Illustratorin Ellice Weaver ein Gemeinschaftsstudio in Hohenschönhausen betreibt.

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Feuerpudel illustriert mit… Kirsten Schröder!

Beim nächsten herbstlichen Feuerpudel wird Kirsten Schröder illustrieren. Das wird ganz famos, wir freuen uns jetzt schon auf den 7. November mit Kirsten und haben in alter Tradition ein kleines Interview mit der Illustratorin geführt.

Beim nächsten herbstlichen Feuerpudel in der Brotfabrik wird Kirsten Schröder illustrieren. Das wird ganz famos, wir freuen uns jetzt schon auf den 7. November mit Kirsten und haben in alter Tradition ein kleines Interview mit der Illustratorin geführt.

K*P: Wie würdest du deinen Stil beschreiben? Arbeitest du lieber mit analogen oder digitalen Mitteln? 

Kirsten Schröder: Träumerisch, surrealistisch—sweet ’n sometimes creepy.  Mein Grafikdesign-Hintergrund hat viel Einfluss auf meine Illustration, ich muss eine Seite gut gestalten und ausbalancieren, ich kann nicht anders. Ich befinde mich in einer Übergangsphase von der analogen Illustration mit Gouache zur vollständig digitalen mit einem Cintiq und jetzt verliere ich langsam meine malerischen Fähigkeiten! It’s wild.

K*P: Warum hast du mit dem Illustrieren angefangen? Was schätzt du am meisten daran, nervt auch etwas am Dasein als Illustrator*in? 

Kirsten Schröder: Seitdem ich einen Bleistift halten konnte, habe ich gezeichnet. Ich hatte keine andere Wahl! Ich musste ~*die Inhalte meiner Seele ausdrücken*~.Aber erst seit ich in Berlin bin, mit richtiger Illustration.

K*P: Warum hast du zugesagt, beim Konzept*Feuerpudel zu illustrieren? Was reizt dich an dieser Aufgabe?

Kirsten Schröder: Weil es mir Angst gemacht hat! Normalerweise mach ich sowas nicht – vor einem Publikum zeichnen, aber ich bewege mich gerne aus meiner Komfortzone heraus und probiere mich aus. Und ganz ehrlich freue ich mich sehr auf deutsche Texte und hoffentlich die Kostüme von Alex, von denen ich so viel gehört habe.

K*P: Mit welcher Technik wirst du beim Konzept*Feuerpudel arbeiten? Worauf dürfen wir uns freuen? 

Kirsten Schröder: Ganz oldschool mit Buntstiften und Bleistift! Ich freue mich, mal wieder etwas ganz klassisch analog zu zeichnen.

K*P: Wenn du nicht gerade live Texte illustrierst – woran arbeitest du gerade? Kann man irgendwo mehr von deiner Arbeit sehen? 

Kirsten Schröder: Ja klar! Du kannst dir mein Kinderbuch und andere Arbeiten auf meiner Website kirsten-schroder.com ansehen.

K*P: In fünf Jahren…

Kirsten Schröder: Ich hab noch gar keine Ahnung, in welchem Teil der Welt ich leben werde, aber ich bin mir sicher, dass ich immer noch von Menschen umzingelt sein werde, die ich liebe, und dass ich das immer noch machen werde, was ich liebe. Vielleicht werde ich bis dahin wieder mit meiner Katze Basel vereint sein.

 

Kirsten Schröder ist eine texanische Illustratorin, die derzeit in Berlin lebt. Nach ihrem Abschluss an der University of Texas 2013 arbeitete sie einige Jahre in Austin, bevor sie 2016 alles auf den Kopf stellte und in eine kleine Stadt in der Nähe von Hamburg abhaute, um sich mit deutscher Grammatik und Kinderbuchillustration zu beschäftigen. Heute hat sie ein Gemeinschaftsstudio neben dem alten Gefängnis in Hohenschönhausen, wo sie weiter an ihren kreativen Projekten arbeitet und sich das gar nicht anders vorstellen könnte. Ihr könnt ihr auf instagram folgen und ihre Website besuchen.    

 

 

Zu Besuch bei Till Lukat

Fast so, wie damals der Einstieg in verlassene Gebäude als Jugendliche*r, nur in legal und mit Kunst: Diether und John waren bei Till Lukat im Atelier zu Besuch. Am 05. September wird der Comiczeichner für Konzept*Feuerpudel in der Lettrétage Texte illustrieren. Ein kleiner Bericht aus Lichtenberg.

Raum 204. »Das ist wichtig, hier gibt es viele Räume.« schreibt Till Lukat noch in der Mail. Diether läuft trotzdem am Gebäude vorbei, John steht orientierungslos im Eingangsbereich. Ein paar Anrufe später sitzen beide dann doch in Tills Studio.

Ob hier auch manchmal abgerockt wird? Pflanzen stehen ja angeblich auf Musik

Das hat die Größe eines geräumigen WG-Zimmers und sieht mit der Couch, der Kaffeeküche und dem Gitarrenverstärker neben der Heizung auch beinahe so aus. Das Studio teilen sich drei Künstler*innen: Till Lukat, Ellice Weaver und Kirsten Schröder.

Die Aussicht ist zwar kein Meerblick, aber dafür geschichtsträchtig.

Geht man vom Äußeren aus, überrascht die Gemütlichkeit des Ateliers. Besonders der Blick aus dem Fenster erinnert an düstere Zeiten: Gegenüber steht die Gedenkstätte Hohenschönhausen. Hier wurde aus einem ehemals sowjetischen Gefängnis die Untersuchungshaftanstalt der Staatssicherheit der DDR, wurde einst gefoltert und verhört. Umso größer die Freude, den Ort mit

Darf in keinem Atelier fehlen: Der Kaffee!

etwas Positivem zu verbinden. Nämlich der Illustration und dem Kaffee, den Ellice gleich zu Beginn anbietet.

Till erzählt von seinen aktuellen Arbeiten und dem Gebäude, in dem wir uns befinden. Hier arbeiten viele verschiedene Künstler*innen, das Haus wird wie ein klassisches Bürogebäude Raum für Raum vermietet – nur statt Büroräumen finden sich hier Ateliers. Mit einigen Kolleg*innen steht Till im Austausch, die Tassen aus denen wir unseren Kaffee trinken hat der Türnachbar letzten Sommer selbst gemacht. Die drei Künstler*innen finanzieren das Atelier, indem sie es sich teilen – und durch den Wohnwagen im Hinterhof, in dem Till und Ellice wohnen, fallen für beide Faktoren wie Wohnungsmiete oder Fahrtweg zur Arbeitsstelle ebenfalls weg. Dass das funktioniert verdanken sie dem netten Verantwortlichen für den Gebäudekomplex.

Am liebsten arbeitet Till analog.

Tills digitaler Arbeitsplatz: Monitor, Maus, Tastatur und sein Grafiktablet.

Auf dem Monitor zeigt Till, wie sein aktueller Webcomic »Something in the Water« durch kleine Animationen eine besondere Wirkkraft entfaltet. Herzstück des Ateliers ist jedoch der Risographie-Drucker. Zwei Farbtrommeln im Innern des riesigen Geräts, orange und schwarz, erzeugen hier in kürzester Zeit einzigartige siebdruckartige Kunstdrucke.

An der Seite klebt eine Spendenbox: Die Kosten für die kostenintensiven Farbtrommeln teilen sich die Atelierkolleg*innen ebenfalls. Till arbeitet nicht nur digital, sondern am liebsten analog – das bezeugt auch der mit Tintenflecken übersäte schräge Zeichentisch neben dem Schreibtisch.

Till Lukat und sein Risographie-Drucker geben ein gutes Team ab.

Als die Kaffeebecher leer sind, Till uns all seine Bücher gezeigt und John jeden Winkel des Ateliers fotografiert hat, bringt uns der Comiczeichner noch zu seinem Wohnwagen. Der Weg zu seinem Zuhause ist abenteuerlich, Till füh

Im Flur kommt schon der Efeu durch die Decke.

rt uns zu Fluren mit dicken Glaswänden, in denen der Efeu durch die Decke wächst und durch dunkle hohe Hallen die an das Innere einer Stahlfabrik erinnern. Fernab der polierten Kreativszene Kreuzbergs eröffnet sich hier in Lichtenberg eine Welt des Künstlerdaseins, die von Kompromissen lebt – weil es wegen der hohen Ateliermieten anders in Berlin nicht möglich ist.

Hier könnt ihr noch unser Interview mit Till nachlesen. Folgt Till auf Instagram und schaut euch seinen Webcomic an!

Till Lukat in seinem Wohnwagen im Hinterhof des Ateliergebäudes.

Till Lukat ist gebürtiger Berliner. Seit Anfang diesen Jahres arbeitet er in seinem Atelier. Er ist Autor zweier Bücher und einer Reihe von Kurzgeschichten die in unterschiedlichen Magazinen und Anthologien erschienen sind. Seine Arbeiten sind bislang hauptsächlich in anderen Sprachen erschienen und erhältlich zum Beispiel direkt bei centrala hier oder bei Cambourakis.