Konzept*Feuerpudel im Oktober 2018 – Nachbereitung

Am 4. Oktober 2018 wuchs in Moabit zusammen, was zusammengehört. Die Sofas waren gemütlich, die Bühne bunt beleuchtet und der Diether trug zur Feier des Tages ein paar Kilo raschelnden Holzschmuckes. Helmut Schmidt überwachte das Ganze, wenn auch schwarz-weiß in 2D, und lauschte ziemlich sprachlos unseren acht wundervollen Texten – vielleicht lag’s am Rauchverbot. Aber der Reihe nach.

Am 4. Oktober 2018 wuchs in Moabit zusammen, was zusammengehört. Die Sofas waren gemütlich, die Bühne bunt beleuchtet und der Diether trug zur Feier des Tages ein paar Kilo raschelnden Holzschmuckes. Helmut Schmidt überwachte das Ganze, wenn auch schwarz-weiß in 2D, und lauschte ziemlich sprachlos unseren acht wundervollen Texten – vielleicht lag’s am Rauchverbot. Illustriert wurde dieses Mal von Ursula Breinl. Auf der neuen Beamer-Leinwand der Neuen Nachbarschaft konnte man das äußerst komfortabel genießen. Die Texte erfreuten sich hinsichtlich ihrer Genreherkunft ziemlicher Diversität: Von Science Fiction über gehobene Lyrik bis Erotik war alles dabei. Vorher kehrten wir zur Feier des bereits verstrichenen Feiertags zu einer alten Tradition zurück und bastelten ein paar Balonpudel. Das klappte so mittel (just saying!), war deswegen aber nicht weniger schön. Bevor im Finale die Gewinner*innen bekanntgegeben wurden, hatten wir aber noch einen ganz besonderen Gast, nämlich Angie Volk, Mitbegründerin des Feuerpudels, die mit einem eigenen Text die Zuhörer*innen in ihren Bann zog und mit Diether über das Wohl und Wehe anonymer Formen, ihren Werdegang und die Zukunft sprach.

Fotos © Dimitri Cieplicki.

Die Texte waren, wie uns von allen Seiten zugetragen wurde, einsame Spitze. Mal wieder! Im Wettbewerb waren:

  1. Im Museum von Eva Strasser. Sie schreibt Drehbücher und Kurzgeschichten. 2015 wurde sie mit dem Deutschen Science-Fiction-Preis ausgezeichnet.
  2. Regentage von Theresa Maria. Der Text hatte auf unserer Bühne Weltpremiere. Einen tieferen Einblick in Theresas Welt bekommt man auf Instagram.
  3. Nicht so laut von Anonyme*r Autor*in. Der Text ist bisher unveröffentlicht.
  4. Flaschendrehen von Uta Haiden.
  5. Pädagogische Schattenspiele von Bernd Daschek. Der Text stammt aus der Anthologie “Nonkonformismus-Socken“, die man neben weiteren Romanen käuflich erwerben kann. Bernd hat auch unlängst einen Verlag gegründet, nämlich diesen hier.
  6. Der Bärenmann von Jana Franke. Der Text ist gänzlich unveröffentlicht. Jana ist viel auf Lesungen und in Anthologien unterwegs. Sie wurde 2016 mit dem Literaturpreis art.experience ausgezeichnet.
  7. Gedichte (Auswahl) von Gesche Mirjam Beyer. Die Gedichte sind bisher unveröffentlicht, andere wurden auf Lesebühnen vorgetragen. Gesche nahm 2018 an der Schreibwerkstatt der Metamorphosen teil.
  8. Die Stille einer Sekunde von Bui Luu Quynh Nguyen. Der Text ist bisher unveröffentlicht. Neugierige bitte hier entlang.

(Die Veröffentlichung der Namen erfolgt in Absprache mit den Autor*innen und ist äußerst freiwillig.)

Die GewinnerInnen der drei Hauptpreise sind:

Platz 3 ging an Uta Haiden für Flaschendrehen.

Platz 2 ging an Jana Franke mit Der Bärenmann.

Platz 1 ging an Eva Strasser für Im Museum.

Während Onkel Maik und Dimitri (aka Nein!) in Hinterzimmern der Demokratie zu ihrem Erfolg verhalfen und Stimmzettel auszählten, führte Diether ein Interview mit einem Pudel erster Stunde. Da stellt man sich doch die Frage: Wer genau ist eigentlich Angie Volk? Wir haben eine Antwort darauf:

Angie Volk wurde 1989 in München geboren und zog mit fünf Jahren in den Berliner Speckgürtel. Sie studierte Kulturwissenschaften in Frankfurt an der Oder und Ljubljana, ihre Schwerpunkte waren Geschlechter-Studien und Sprachphilosophie. 2009 gründete sie die anonyme Lesebühne Konzept:Feuerpudel. Unregelmäßig erscheinen ihre Kurzgeschichten auf Bühnen und manchmal in Zeitschriften. 2015 stand sie auf der Shortlist des Literaturpreises Write&Read der Jungen Verlagsmenschen e.V., 2018 erhielt sie den Literaturförderpreis der Gruppe 48. Aktuell arbeitet sie in einer gemeinnützigen Organisation als Projektkoordinatorin und als freie Autorin für ein arabisch-deutsches Gesellschaftsmagazin. Inzwischen lebt sie in Berlin.

Es war ein fulminanter Abend und unsere überschwängliche Freude darauf höchst angemessen. Wir sagen Danke, nicht zuletzt denen, die es immer wieder zu uns treibt. Danke auch an: Die Neue Nachbarschaft in Moabit an Ursula Breinl, Angie Volk und nicht zuletzt – Euch.

Danke liebes Publikum. Ihr seid so schön.

Eure Pudel