Konzept*Feuerpudel im März 2019 – Nachbereitung

Hinterhältige Kartoffeln, die Herta Müller attackieren, zwei dritte Plätze und vollkommene Gastlosigkeit bei der Auszählung. Ist beim Pudel die Anarchie ausgebrochen?

Hinterhältige Kartoffeln, die Herta Müller attackieren, zwei dritte Plätze und vollkommene Gastlosigkeit bei der Auszählung. Ist beim Pudel die Anarchie ausgebrochen?

Nachdem Diether am Anfang die allmonatliche Anstandsfrage stellte, wer denn hier heute zum ersten Mal oder gar zufällig hereingeschneit sei, hob eine absolute Mehrheit der vollbesetzten Lettrétage die Hände und brachte unser Fame-Barometer zum qualmen.

Aufgrund der tropischen Temperaturen bastelte man ausnahmsweise Papierwedel statt Balonpudel. Die waren auch nötig. Genau wie der Wein. Ziemlich cool dagegen kamen die Texte daher, im jugendsprachlichen Wortsinn natürlich. Und weil außerdem der internationale Frauentag vor der Tür stand, hatte die Losfee höchst vorsorglich sechs Frauen nebst zwei Männern ins Line-up gewählt.

Die Texte waren einfach nur genial, wie uns von allen Seiten zugezwitschert wurde. Im Wettbewerb waren:

  1. So weine doch nicht, arbeite von Julia Horstmann.
  2. # ohne icke von Ulrike Helms. Die Autorin veranstaltet zusammen mit Holger Heiland die sehr tolle Lesebühne “Tati liest Underground” in PrenzlBerg.
  3. Schwesterherz von Jana Franke. Die Autorin samt einer Reihe ihrer Texte findet man auf Facebook. Ihr Text ist in der KuLi erschienen, worin man ihn sehr schön nachlesen kann.
  4. Die sieben Kraken von Michael-André Werner. Der Text wurde in der Anthologie “Frische Märchen, extra fein” veröffentlicht, die 2015 im Satyr-Verlag erschienen ist. Die Website des Autors findet ihr hier.
  5. Mondjahre von Christina Mittag. Den Text veröffentlichte 2017 der united p.c. Verlag in der Anthologie “Zustände und Splitter”. Die Autorin gab sich darin den Decknamen Martha Krasis. Ziemlich pudelesk, wenn ihr uns fragt.
  6. Das Monster in mir von Xenia Fedorov. Der Text ist brandneu und erfuhr beim Feuerpudel seine Premiere. Wir sind geschüttelt und gerührt!
  7. O sole mio von Christine Beckmann.
  8. Abschiedsdialog von Christoph Papke. Dieser Text ist Phresh-Ware, denn er wurde extra für den Pudel geschrieben, deshalb kann man ihn leider nirgends nachlesen. Wir wissen gar nicht, was wir sagen sollen.

(Die Veröffentlichung der Namen erfolgt in Absprache mit den Autor*innen und ist äußerst freiwillig.)

Die GewinnerInnen der drei Hauptpreise, die dieses Mal ziemlich krass ausgefallen sind:

Platz 3 zum einen an Ulrike Helms für # ohne icke und zum anderen an Jana Franke für Schwesterherz.

Platz 2 an Xenia Fedorov für Das Monster in mir.

Platz 1 an Michael-André Werner für Die sieben Kraken.

Das saftige Textwerk war reich mit Kabowschen Anekdoten geschmückt, wovon sich das Publikum aber nicht verwirren ließ und gleich zwei Autorinnen auf den dritten Platz wählte. So ist das manchmal. Julia Krusch illustrierte derweil alle acht Texte meisterhaft, worüber wir sehr froh sind.

Und auch vor Dir, liebes Publikum, das du stetig zu wachsen scheinst, möchten wir uns verneigen. Ganz tief. Ohne Dich wäre das alles doof.

Eure Pudel

(Fotos (c) Dimitri Cieplicki & Maik Gerecke)