Beim ersten Feuerpudel nach der Sommerpause wird Till Lukat illustrieren. Wir können es kaum noch erwarten und haben mit dem Zeichner vorab schonmal ein Interview geführt:
K*P: Wie würdest du deinen Stil beschreiben? Arbeitest du lieber mit analogen oder digitalen Mitteln?
Till Lukat: Da ich hauptsächlich Comiczeichner bin ist mein Stil immer davon abhängig, was ich mit meinen Zeichnungen rüberbringen will. Ich versuche oft ein Gefühl für die Situation im Leser auszulösen und überlege dann, welche Art von Zeichnung dafür am geeignetsten ist. Am liebsten arbeite ich analog, ich glaube aber, dass man sich heutzutage eher selbst im Weg steht, wenn man gar nichts mit Computern zu tun haben will. Deswegen landen dann schon die meisten meiner Zeichnungen früher oder später im Rechner.
K*P: Warum hast du mit dem Illustrieren angefangen? Was schätzt du am meisten daran, nervt auch etwas am Dasein als Illustrator*in?
Till Lukat: Irgendetwas hat mich schon immer in diese Richtung getrieben… diese merkwürdige Anziehungskraft, die so viele von uns spüren. Am Anfang habe ich viel amerikanische Superhelden Comics gelesen und bin dann auf die Underground Comics der 70er Jahre umgestiegen, weil ich fand, dass sich die Zeichner und Zeichnerinnen in dieser Szene mehr Freiheiten erlaubt haben. Heute lese ich am liebsten Graphic Novels, ich gebe allerdings allem was Sprechblasen hat eine Chance. Mein Geschmack ist mit der Zeit immer breiter geworden.
Zeichnen ist eine tolle Sache und ich bin mir nicht sicher, was ich machen würde, wenn mich meine Interessen auf einen anderen Weg geschickt hätten. Vielleicht wäre ich ein besonders akribischer Fliesenleger geworden, oder ein sehr schlechter Bademeister… man weiß ja nie.
Im Moment wohne ich mit meiner Freundin zusammen in einem Wohnwagen und trotz der ganzen Vorteile die so eine alternative Wohnsituation mit sich bringt ist es schon manchmal etwas nervig wenn man keine Waschmaschine hat.
K*P: Warum hast du zugesagt, beim Konzept*Feuerpudel zu illustrieren? Was reizt dich an dieser Aufgabe?
Till Lukat: Zeichnen ist ja meistens eine eher einsame Aktivität. Deswegen bin ich immer gerne dabei, wenn es drum geht neue Leute kennenzulernen. Außerdem spiele ich nebenbei noch in einer Band und Live-Zeichnen ist irgendwie ein bisschen wie eine Kombination aus einem Gig und einem Illu-Job.
K*P: Mit welcher Technik wirst du beim Konzept*Feuerpudel arbeiten? Worauf dürfen wir uns freuen?
Till Lukat: Mit schwarzem Fineliner und Wasserfarben (so zeichne ich meistens, wenn ich unterwegs bin).
K*P: Wenn du nicht gerade live Texte illustrierst – woran arbeitest du gerade? Kann man irgendwo mehr von deiner Arbeit sehen?
Till Lukat: Im Moment erscheint mein Webcomic „Something in the Water“ regelmäßig auf: https://www.erccomics.com/comics/something-in-the-water.
Wir überlegen außerdem ein Buch aus dem Comic zu machen.
Außerdem arbeite ich an einem Buch Project mit dem Berliner Verlagshaus Avant und vom 6. – 28 .September können die original Seiten meiner Kurzgeschichte „A Crooked Way Home“, die in diesem Jahr den zweiten Preis des Fumetto Wettbewerbs gewonnen hat, in der Stripburger Ausstellung in der Neurotitan Gallery angeschaut werden.
Weitere meiner Projekte sind auf meiner Website zu finden: https://lukat-land.de und wer immer auf dem Laufenden sein möchte, darüber was ich so mache, kann mir auch gerne auf Instagram folgen: @tilllukat
K*P: In fünf Jahren…
Till Lukat: … bin ich 33.
K*P: Vielen Dank für das Interview!
Till Lukat ist gebürtiger Berliner. Seit Anfang diesen Jahres arbeitet er in seinem Atelier, von dem man einen guten Ausblick auf die Gedenkstätte Hohenschönhausen hat und wohnt in einem Wohnwagen, der immer mal wo anders steht. Er ist Autor zweier Büchern und einer Reihe von Kurzgeschichten die in unterschiedlichen Magazinen und Anthologien erschienen sind. Seine Arbeiten sind bislang hauptsächlich in anderen Sprachen erschienen und erhältlich zum Beispiel direkt bei centrala hier oder bei Cambourakis